Musiker*innen
Andreas Nordheim, Kornett, Trompete …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
Andreas Nordheim, ich spiele Kornett, Diskantposaune und Piccolotrompete
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
Proben mit dem EMR
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben?
Nein
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
Zusammenspiel, sinnvolle Spielregeln
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
Türquietschen
Barnabas Herrmann, Stimme …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
Ich mache Musik mit meiner Stimme und verschiedenen Blasinstrumenten. Darüber hinaus male ich und interessiere mich naturgemäß für die Verbindungen, die sich auftuen können zwischen dem Formen von Klängen und dem Auftragen von Farben. Die Ideen für diese Arbeit muss ich sammeln, wo immer ich sie finden kann, Klänge, Texturen, Motive, Atmosphären.
Was macht Leipzig attraktiv für dich als Künstler*in ?
In Leipzig gibt es viele Möglichkeiten auf kleinem Raum.
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
Die richtige Mischung zwischen Kunst, Broterwerb und offener Zeit zu herauszufinden und dann entsprechend zu handeln.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn ?
Müsste ich kein Geld verdienen, würde ich künstlerisch nichts Anderes machen, aber machen würde ich es vermutlich ganz anders.
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
Die unendlichen Variationen der menschlichen Stimme. Reiseberichte. Vogelgesang. Flugzeuge. Das Meer. Brachflächen. Die Alten Meister. Kinderlexika. Die Obertonreihe. Die Spielweisen der Flöte. Wolken.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
Baulärm
burgund t brandt, Elektroakustisches Setup …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
Als burgund t brandt realisiere ich Installationen, Performances, Hörstücke und Kompositionen, die im Kontext von Bildender Kunst, Theater, Klang- und Radiokunst aufgeführt werden. Unter Aspekten des performativen Hörens werden dabei die Beziehungen im Dazwischen von mir künstlerisch erforscht und transformiert. In meinen Arbeiten seziere ich häufig alltägliche Instabilitäten zwischen Mensch und Natur sowie Kommunikationsformen in wechselnden Medien. Im Zentrum stehen daher vorrangig auditive Erfahrungen des In-Kontakt-Tretens, bei denen der eigene Körper zu einem Ort wird, an dem die (politischen) Geschehnisse als individueller Resonanzraum erfahrbar werden können. Ich bin Teil des Leipziger Performance-Duos Nadelør, des Kölner Ensembles „Elektrische Leiter“, der Künstler:innengruppe PARA sowie Teil des Habeatus e.V., der das jährliche Seanaps Festival im Leipziger Westen organisiert und umsetzt.
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
Zuletzt hatten wir Premiere mit BEST OF: BAUM in Hamburg, eine Solo Performance der portugiesischen Performerin Juliana Oliveira, für die ich Klangdramaturgie, Sound Design und Musik gemacht habe. In den kommenden Monaten arbeiten wir an unserer ersten Veröffentlichung mit Nadelør.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn ?
/
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
Mich inspirieren mutige Lebewesen vom kleinsten Bakterium bis hin zum größten Gestein.
Was macht Leipzig für dich attraktiv als Künstler.in?
Ich bin erst seit kurzem in Leipzig, aber mich haben überwiegend künstlerisch motivierte Entscheidungen nach Leipzig gebracht,,, der Rest wird sich zeigen.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
Zum jetzigen Zeitpunkt ist Leipzig für mich das Surren des Kühlschranks, etwas das einem nicht auffällt wenn man da ist aber immer ein Zuhausegefühl gibt wenn mannach kurzer oder langer Abwesenheit wieder zur Tür reinkommt.
Chris Weinheimer, Flöten, Bratsche …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen?
Chris Weinheimer, Musiker, Komponist, Regisseur
Wo ist dein musikalischer Lebensmittelpunkt und warum?
Mein musikalischer Lebensmittelpunkt ist stark wandernd. Mal ist es das für mich immer noch neue Erlernen der Shakuhachi, dann wieder sind es Proben oder Konzerte mit einem bestimmten Ensemble, manchmal sind es die Theorien von Pierre Schaeffer und die beunruhigende Frage, was sie für meinen musikalischen Lebensmittelpunkt bedeuten, mal ist es die Neuentdeckung einer bis dahin von mir unerhörten Musik, mal die einer schon oft gehörten… Warum? Weil ich tatsächlich schon lange das Privileg habe, meinen Interessen nachzugehen, nicht immer, aber doch einigermaßen oft
Wie hat das Projekt angefangen?
All diese Projekte beginnen beim Ohr, beim Klang… Immer wieder merke ich, dass Klang tatsächlich für mich das Interessanteste ist. Absichtlich erzeugter wie vorgefundener Klang, lauter wie leiser, roher wie raffinierter….
Was sind deine musikalischen Einflüsse und Inspirationen?
Mein sicherlich größter Einfluss, meine größte Inspiration war und ist das, was man immer noch mit einem rassistisch abwertenden Schimpfwort als „Jazz“ bezeichnet. Für mich war die wichtigste Entdeckung in der Tradition der afroamerikanischen Musik des 20. Jahrhunderts die, dass man sich das nehmen kann, was man will, was einen interessiert, dass man keine Hochschule, keine Kompositionslehre, keine Tonsatzregeln braucht um Klang zu erfinden, zu organisieren, zu spielen.
Welche Schwerpunkte setzt du in deiner Musik?
Improvisation bleibt die vielleicht einzige Konstante in all diesen Projekten
Spürst du kapitalistische Zwänge in deinem musikalischen Leben? Wie würde es ohne sie aussehen?
Da muss ich für den ersten Teil der Frage etwas ausholen. Natürlich sitze ich im traditionellen kapitalismuskritischen Sinne zwischen den Stühlen: ich bin auf der einen Seite im Besitz der Produktionsmittel, auf der anderen habe ich keine Kontrolle über Marktzugänge. Ich kann zwar autonom produzieren, aber nicht frei verkaufen. Wir erleben aber in der momentanen Phase des deindustrialisierten digitalen Plattformkapitalismus eine – die Gesellschaft kapillar bis in alle Lebensbereiche durchdringende – Revolution von oben, die sich an diesem Modell der dreifachen Freiheit (nämlich der von Festanstellung, Marktzugang und realer Entlohnung) orientiert : die Konsumenten produzieren in Form von Nutzerdaten ihre eigenen Inhalte, sie sind „produser“ bzw. „prosumer“. Ihre Kommunikation – und damit ihrer Gesellschaft, ihr Leben – wird kommodifiziert, und digitale Plattformen müssen garnicht mehr produzieren, sie begnügen sich mit der Kontrolle über die Märkte.
Was den zweiten Teil der Frage angeht lass mich träumen: in einer Welt ohne den Stumpfsinn industrieller Produktion von Konsum – und Kulturgütern, ohne die Kommerzialisierung der Kommunikation, wäre eine lokale, aber nicht provinzielle, eine nachhaltige, aber nicht rückständige Gesellschaft denkbar, in der Kochen, Musizieren, Putzen, Malen, Pflegen, Organisieren… all das, was wir tun wenn wir tätig sind, Teil einer gemeinsam und nichthierarchisch produzierten Kultur werden könnte.
Womit hast du dich in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nahe Zukunft?
Intensiv haben wir mit dem „ensemble modèle reduit“ gearbeitet. Immer noch arbeite ich an der Übersetzung von „Traité des objets musicaux“. Mehr als zuvor interessiert mich der Versuch, Klang räumlich aufzunehmen und wiederzugeben.
Was kann man von deinem Konzert in Leipzig erwarten?
Forschung statt Ästhetisierung
Was ist deine schönste Konzerterinnerung und warum?
Unmöglich zu beantworten welche, vielleicht Hozan Yamamoto in Köln in den 80ern, Vincent Herring mit Yoron Isral in Leverkusen in den späten 80ern, oder Ravi Shankar, das Ensemble der Musikhochschule Seoul in Leipzig…?
Warum dagegen ist einfach: weil es mich verändert hat. Weil ich dadurch etwas neues verstanden habe und vieles alte nicht mehr.
Wenn deine Stadt ein Klang wäre, welcher wäre es?
Immer noch assoziiere ich mit Leipzig eher etwas dreckiges, komplexes, kontinuierliches… arm an Stillen, an Konsonanz, reich an Reibung, sperrig… eine Art „Drone“ mit blockartigen Einwürfen komplexerer Gewebe …
Cornelia Friederike Müller, Elektronik …Mehr erfahren / Read More
Gregor Forbes, Klavier …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen?
Ich bin ein Musiker aus Schottland mit einer besonderen Vorliebe für das Klavierspiel und die Komposition.
Womit hast du dich in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft?
In letzter Zeit war ich mit meiner Gruppe Altered Forms Trio beschäftigt und unseren Konzerten mit verschiedenen Gastmusikern. Mein nächstes Projekt ist mit meiner Jazz-Funk-Band, Sly Chameleons.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn?
Ich verspüre in meinem künstlerischen Leben deutlich weniger kapitalistischen Druck, seitdem ich einen Bürojob bei einem Musikverlag angenommen habe. Vorübergehend befreit es mich, nicht meinen Lebensunterhalt aus meinem künstlerischen Schaffen verdienen zu müssen.
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Schwerpunkte in deiner Arbeit?
Die Schwerpunkte meiner kreativen Arbeit sind vielfältig, aber die Texturen der Wahrnehmung, das Verschieben von ambivalenter Seltsamkeit, das Auflösen und Neubilden, Offenheit und Achtsamkeit sind einige wiederkehrende Anliegen. Die Einflüsse sind zu zahlreich, um sie alle aufzulisten, aber Jazzmusik im Allgemeinen und das zweite Quintett von Miles Davis im Besonderen waren für mich sehr wichtig. Auch das Werk des Komponisten Antoine Beuger. Die Inspiration kommt aus der Eröffnung neuer Möglichkeiten und aus der Kreativität angenehmer und fantasievoller Menschen mit Werten, die ich bewundere.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es?
Leipsischsch
Hannes Lingens, Perkussion …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen?
Ich bin Musiker und Komponist, spiele Schlagzeug, Akkordeon und verschiedene Perkussionsinstrumente und bewege mich musikalisch am liebsten zwischen improvisierten und komponierten Formen Experimenteller Musik.
Wo ist dein musikalischer Lebensmittelpunkt und warum?
Neben meinem Studio/Probenraum, in dem ich übe, aufnehme und komponiere ist mein musikalischer Lebensmittelpunkt seit mehr als zehn Jahren das Quartett „Die Hochstapler“ mit Pierre Borel, Antonio Borghini und Louis Laurain. Dort kann ich einen großen Teil meiner Ideen einbringen und bekomme gleichzeitig ein Vielfaches an kreativer Energie zurück. Da wir all unsere Kompositionen, Spielregeln usw. auswendig lernen und improvisatorisch anwenden, verschwimmen die Grenzen zwischen Komposition und Improvisation. Außerdem komponieren wir gemeinsam und es passiert auch sonst in der Band alles komplett gleichberechtigt und auf Augenhöhe, was ich sehr schätze.
Wie hat das Projekt angefangen?
Mit einer Auseinandersetzung mit den Musiken, Philosophien und Konzepten Ornette Colemans und Anthony Braxtons („The Braxtornette Project“, 2011-2013).
Was sind deine musikalischen Einflüsse und Inspirationen?
Grenzgängerpersönlichkeiten wie die oben genannten, Leader-lose Kollektive wie das Art Ensemble Of Chicago oder Sonic Youth sowie ungezählte Konzerte, Platten und Persönlichkeiten aus allen Bereichen der Musik. Gerne lasse ich mich auch von bildender Kunst, Film, Literatur, Philosophie, Mathematik und anderen Bereichen inspirieren und beeinflussen.
Welche Schwerpunkte setzt du in deiner Musik?
Mich interessieren die Zwischenräume, die Ambiguität, das nicht oder nur begrenzt kalkulierbare. Fündig werde ich im Bereich mikrotonaler Klänge, in Improvisation und kollektiven Prozessen, im Grenzbereich von Ton und Geräusch, in irregulären Rhythmen und indem ich die Aufmerksamkeit auf die Klänge meiner Umwelt richte. Am Komponieren interessiert mich weniger das Fixieren, als das Definieren eines Rahmens, das Fokussieren auf ein bestimmtes Problem oder einen Problemkomplex. In Auseinandersetzung mit diesem entsteht im Zusammenwirken verschiedener kreativer Wahrnehmungs- und Entscheidungsprozesse die Musik.
Spürst du kapitalistische Zwänge in deinem musikalischen Leben? Wie würde es ohne sie aussehen?
Ich finde diese Fragen sehr interessant und tatsächlich finde ich, dass der Einfluss von finanzieller Ausgangslage und finanziellem (Nicht-) Erfolg auf die künstlerische Entwicklung viel zu wenig diskutiert wird. Ohne kapitalistische Zwänge könnte ich mich natürlich ohne Rücksicht auf Verwertbarkeit auf meine Musik konzentrieren. Andererseits hat Verwertbarkeit auch mit Wertschätzung zu tun und so lassen sich diese Fragen kaum voneinander trennen. Es sei denn wir sprechen über einen Systemwechsel oder zumindest über ein (großzügiges) bedingungsloses Grundeinkommen.
Womit hast du dich in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nahe Zukunft?
Ich habe an einer Veröffentlichung für das japanische Label Meenna gearbeitet, die im Herbst erscheint. Die CD wird zwei von verschiedenen Ensembles eingespielte Realisationen meiner Kartenspiel-Komposition PLAY enthalten, begleitet von einem Text von Tom Soloveitzik.
Ich habe mich mit Sinustönen und Fieldrecordings beschäftigt und damit einen Soundtrack für eine Videoarbeit von Michal Fuchs entwickelt.
Ich transkribiere und instrumentiere gesprochene Texte z.B. von Angela Davis, John Cage und Morton Feldman.
Im Herbst machen wir ein größeres Projekt mit den Hochstaplern im Rahmen der Donaueschinger Musiktage. Wir beschäftigen uns mit Sprache und Text und haben dazu die Sängerin Cristina Vetrone, die Komponistin Antje Vowinckel und den Stimmkünstler Mat Pogo eingeladen.
Was kann man von deinem Konzert in Leipzig erwarten?
Ich werde zum einen mit einem großen Ensemble das Stück „D is for Drone“ spielen, das wir gemeinsam entwickelt haben und in dem es um Mikrotonalität und psychoakustische Effekte geht und um ein Auflösen des individuellen Beitrags im Gesamtklang. Zum anderen bin ich Teil des Ensemble Modèle Réduit, das Ergebnisse seiner Auseinandersetzung mit Pionierinnen der elektronischen Musik wie Pauline Oliveros, Eliane Radigue und Maryanne Amacher vorstellt.
Was ist deine schönste Konzerterinnerung und warum?
Viele.
Wenn deine Stadt ein Klang wäre, welcher wäre es?
Das Klicken der Fußgängerampeln am Sonntagmorgen ohne dass irgendjemand (weder zu Fuß noch mit dem Auto) vorbeikommt.
Izabela Kaldunska, Geige …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
Hi, ich bin Izabela Kałduńska, komme aus Gdańsk und spiee seit 26 Jahren Violine.
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
Neulich habe ich an meinem zweitem Solo Album gearbeitet ‚The New Solarism – Hibernaculum‘. Als nächstes will ich es auf Vinyl veröffentlichen und eine Solo Tour fur mich booken.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn ?
Ich denke wenn mir Geld von himmel gefallen wäre dann wurde ich mir keine sorgen machen um die Gagenverhandlungen, Reisekosten und uberhaupt Kosten fur meine Kunstlerische Tätigkeit.
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
Zeitgenössische klassische Musik, wie zB von Kaija Saariaho, Ambient Music Projekte wie ZB die von Aidan Baker und andere Solokunstler wie zB Andrea Belfi.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
Heute wäre es ein Hubschrauber der Demos uberwacht 😉
Johannes v. Buttlar, Perkussion …Mehr erfahren / Read More
Jolon Dixon aka vinyl dinosaur, elektro-akustische-mechanische Geräte …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen?
Vinyl Dinosaur
Wir sind ein Konsortium, daher das „Wir“
Mit vielen Fingern in vielen Töpfen
Wo ist dein musikalischer Lebensmittelpunkt und warum?
Wir haben Niederlassungen in vielen globalen Zentren
die darauf abzielen, kulturelle Eigenschaften zu privatisieren
und kulturelle Risiken zu sozialisieren
das ist die Logik des Kapitalismus
Wie hat das Projekt angefangen?
Wir sind ein Start-up
deshalb können wir diese Frage nicht beantworten
da sie in der Vergangenheitsform steht
Was sind deine musikalischen Einflüsse und Inspirationen?
Wir werden beeinflusst von dem, was vom Staat subventioniert wird
Wir sind inspiriert von dort, wo das Geld fließt
Welche Schwerpunkte setzt du in deiner Musik?
Unsere Schwerpunkte sind diffus
Wir machen das, was sicher, subventioniert und vertraut ist
Wahre Innovation ist der perfekte Durchschnitt
Der perfekte Durchschnitt ist sehr selten
Das wahre Experiment
Spürst du kapitalistische Zwänge in deinem musikalischen Leben? Wie würde es ohne sie aussehen?Wir fühlen sowohl diese Einschränkungen als auch sind wir diese Einschränkungen
Ein Leben ohne Einschränkungen wäre unkreativ
Alles tun zu können hieße, nichts zu tun
Womit hast du dich in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nahe Zukunft?
Wir sind damit beschäftigt, einflussreiche Personen zu lobbyieren
Wir werden uns in neue Bereiche der Schöpfungserwerbung ausdehnen
Was kann man von deinem Konzert in Leipzig erwarten?
Vertraute Klänge
aus der Vergangenheit gefunden
von der Straße
aus den Archiven
aus den Akademien
monetarisiert für Ihre Bequemlichkeit
Was ist deine schönste Konzerterinnerung und warum?
Das Zählen der Einnahmen am Ende der Präsentation
Wir konzentrieren uns auf das Ergebnis
Wenn deine Stadt ein Klang wäre, welcher wäre es?
Da wir global und urban sind
ist es eine Kakophonie, aufgehoben von
Spiegelglasfenstern
Jonas Petry, Perkussion …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
Nime alias Jonas Petry (*1994) Ich lebe und arbeite hauptsächlich in Leipzig als Multiinstrumentalist, Komponist, Künstlermanager und Festivalleiter. Mein Repertoire umfasst präparierte Drums, Klavier, Daf, Tonbak sowie natürliche und synthetische Fundstücke.
Was macht Leipzig attraktiv für dich als Künstler*in ?
Ich finde es interessant in einer Stadt aktiv zu sein, die im Bereich der Experimantalmusik in einem Findungsprozess ist. Gerne möchte ich das künstlerisch und organisatorisch mitgestalten und im Austausch stehen.
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
Aktuell ziehe ich in ein neues Musikatelier worauf ich mich sehr freue. Dort möchte ich unter anderem für Nime an einem installativen Live Setup für preparierte Drums arbeiten. Neben meinem Soloprojekt bin ich Teil von Nadelør – einem elektroakustischen Duo zusammen mit dem Klang- und Medienkünstler burgund t brandt, das sich der postseriellen Musik widmet und Gutari – einem elektroakustischen Noise-Duo zusammen mit dem Klangkünstler Davide Luciani. Außerdem bin ich Mitglied der Band Welten, die gerade ihr viertes Album veröffentlicht hat. Außerdem bin ich Vorstandsvorsitzender des Habeatus e.V. und Co-Direktor des Projekts Seanaps Festival – Transdisziplinäre Ansätze in experimenteller Musik und Kultur in Leipzig seit der ersten Ausgabe 2017. Seit 2020 arbeite ich auch als Manager des in Berlin lebenden Musikers und Komponisten Mohammad Reza Mortazavi.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn ?
Ja. Diesem Druck etwas entgegensetzen zu wollen fühlt sich absurd an. Einerseits fühle ich mich priviligiert überhaupt bis jetzt ein Leben für die Kunst leben zu können. Andererseits ist da ein beständiger Verwertungs- und Leistungsdruck, der viel negatives auslösen kann. Die Kunst kann ein Freiraum hiervon sein. Aber dazu gehört auch die Arbeit sich individuell und mit anderen zu organisieren, um zu versuchen diese Freiheit für sich und andere nachhaltig gewährleisten zu können.
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
Ich interessiere mich für klangliche Möglichkeiten sowie rhythmischen Verflechtungen in der Lebenswelt.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
Das Glockenähnliche Geräusch von Industrielampenschirmen.
Marietheres Schneider, Stimme …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
Hallo, ich bin Marietheres. Ich bin Sopranistin und arbeite mit elektronischen Effekten/Instrumenten um meiner Musik noch mehr Ausdruck zu verleihen!
Was macht Leipzig attraktiv für dich als Künstler*in ?
So viel! Leipzig bietet die Mischung aus Großstadt und Natur. Es hat eine relativ kleine Szene, aber wahnsinnig spannende und offene Künstler*Innen, Clubs, Galerien mit denen ich gerne im Austausch bin!
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
Derzeit beschäftige ich mich viel mit meinem Solo Programm „What Tenderness sounds like“ und wie ich mit dem Ansatz von interaktiver Kunst einen Austausch ermöglichen kann!
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn ?
Auf jeden Fall. Ich könnte mich leichter auf kreative Prozesse einlassen und nicht so viel grübeln über „wie weit ich mit diesem Projekt gehen kann“ und „ob diese sich überhaupt lohnen“. Die besten Projekte entstanden mit Stipendien, in denen ich mir 3-4 Monate keine Gedanken über Geld machen musste. KÖNNTE GERNE ÖFTER VORKOMMEN
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
Der menschliche Körper auf psychischer/physischer und physikalischer Ebene, Spatialität und Interdisziplinarität
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
Ganz leichtes Blätterrauschen/Knistern
Martin Hesse, Elektronik, Elektroakustische Geräte …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
Ich finde es klasse Ohren zu haben und diese mit Klängen zu verwöhnen. Dieser Beschäftigung fröhne ich als Musik- und Klangschaffender, sowie als Mischer bei Konzerten oder dem Mastern von produzierter Musik. Außerdem kann ich prima Cappuccino machen und viele andere Dinge auch.
Was macht Leipzig attraktiv für dich als Künstler*in ?
Das die statt voll ist mit anderen MusikerInnen und Kulturschaffenden, sowie es ein großes Publikum gibt.
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
Ich war damit beschäftigt Solarmodule zu montieren und meine Klangkörper auszuarbeiten. Ende des Monats nehme ich an einer Performance in Karlsruhe teil.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn ?
Nicht direkt – aber wenn ich Kunst mache kann ich nicht zur selben Zeit für Lohn arbeiten – deswegen muss ich mich schon manchmal entscheiden. Ohne dem wäre es noch schöner.
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
Einflüsse sind die Menschen die mich umgeben und die Klänge meiner Umwelt. In dieser Arbeit ist mein Fokus die Eigenresonanz der Objekte die ich bespiele.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
pinkes Rauschen
Ole Schmidt, Klarinetten, Elektronik …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
Ich spiele Klarinette und Elektronik
Ich interessiere mich für zeitgenössische experimentelle Musik
Ich interessiere mich für Improvisation
Ich interessiere mich für indeterminierte Partituren
Was macht Leipzig attraktiv für dich als Künstler*in ?
Lebendige Szene, abseits des grossen Fokus, daher freier im Sinne von unkommerzieller Freiräume für Experimente ohne Ergebnisdruck (den ich auch schon als Kommerzialisierung bezeichnen würde
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
Arbeite gerade an Bühnenmusiken für Dresden und Rostock, eine Museumsinstallation im Sauerland und bereite meine Beiträge fürs LeipzigXP Festival vor.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn ?
Ja, und der hat spürbar zugenommen in den letzten 10 Jahren. Ohne kommerziellen Druck, das wäre ein Traum!
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
Ein Fokus ist die Reduktion, das Weglassen, das Freilegen als Prinzip und das Benutzen von Tools/Software gegen die Gebrauchsanweisung
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
Stille
Paul Hauptmeier, Elektronik …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
Mein name ist Paul Hauptmeier, ich bin Komponist und Klangkünstler.
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
Ich habe mich in letzter Zeit mit Zeitwahrnehmungen beschäftigt, sowie Zeiträumen die ein Menschlichen Maß überschreiten. In dem Kontext sind zusammen mit Martin Recker die beiden Klanginstalltionen “DECAY” und “Time Lines” entstanden, welche zur Zeit in Tallinn zu sehen und hören sind. Mein nächstes Projekt wird ein kollaboratives Klangkunst Projekt mit befreundeten Künstlern in Indonesien.
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
Meine Thematischen Inspiration ändern und ergänzen sich ständig. Raum spielt in meiner Musik oft eine Zentrale rolle. Zur Zeit arbeite ich vor allem im Bereich von Installation sowie elektroakustischer Komposition für Musiktheater.
Was macht Leipzig für dich attraktiv als Künstler.in?
Die Menschen und die Seen.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
Wie die meisten Städte ein Rauschen, aber ein komplexes dem man gerne zuhört.
Pina Bettina Rücker, Klangschalen …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
Mein Instrument sind Klangschalen aus Quarz. Ihre Klänge wirken hochgradig immersiv und ich arbeite seit über 10 Jahren daran, dieses Industrieprodukt, das eigentlich zur Züchtung von Silizium hergestellt wird, als Konzertinstrument oder performative Raum_Klang_Installation in möglichst vielen Kontexten bekannt zu machen.
Was macht Leipzig attraktiv für dich als Künstler*in ?
Ich liebe die Vielfalt, die in Leipzig aber trotzdem überschaubar ist und möglich macht, verschiedenstes kennen zu lernen.
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
Ich arbeite an Programmen und einer CD mit dem Projekt „echo_von_nichts“. Ausserdem befasse ich mich mit Spatialsoundsystemen. Derzeit bin ich in Berlin in einer Residenz und probiere neue Kollaborationen.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn ?
Ein Grundeinkommen hielte ich für sinnvoll.
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
Ach. Ich habe mich in meiner Jugend fast ausschließlich mit klassischer Musik befasst, meine heroes waren Schönberg, Mahler, Bach, Schostakowitsch. Ich erinnere mich auch an Patti Smith, Peter Gabriel und Frank Zappa. Aktuell versuche ich, so wenig wie möglich Einflüsse aufzunehmen, um offen zu sein für meine eigenen Ideen.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
Tiefer Drone: Ich höre ganz gerne die großen alten Flugzeuge starten im Norden.
πxl, breathing und coding …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
ich bin πxl (ohne pronomen)
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
ich war vor allem mit politischer, aktivistischer arbeit und der pflege meiner sozialen beziehungen beschäftigt. ich habe viel über die relevanz meiner künstlerischen arbeit nachgedacht und darüber in welcher form ich künstlerisch weiterarbeiten will. ausserdem mit der weiterentwicklung der soft- und hardware meines instruments und ein paar konzerten mit diesem setup. ich habe mir ferner eine ganze reihe neuer tattoos zugelegt und meinen namen geändert.
so wird es auch erstmal weitergehen – nur der name wird bleiben.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben?überhaupt nicht. war selten so entspannt wie momentan.
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
beeinflussen und inspirieren tun mich momentan am meisten meine freund_innen, meine mitbewohnis und die auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen diskursen. mein fokus liegt gerade auf der beobachtung und interpretation was passiert, dem vergessen erlernter musikalischer strukturen und der klangerzeugung mittels software und controllern.
Was macht Leipzig für dich attraktiv als Künstler.in?
ich hab in leipzig alles was ich brauch um die ecke und ich kann mit menschen zusammen sein die ich mag.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
keine idee
Sébastien Branche, Saxofon …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
Ich bin Sébastien, komme aus Paris und wohne in Leipzig seit 2015. Ich spiele Saxophone, hauptsächlich Tenor, in verschiedenen Projekten, von Solo bis Orchester. Im Solo erweitere ich das Saxophon mit dem Laptop und Supercollider, eine Klangprogrammierungssprache, mit dem ich künstliche Klänge generiere oder das Saxophon im 3D-Raum verteile und bewege.
Was macht Leipzig attraktiv für dich als Künstler*in ?
Die Subkultur! Ich habe hier eine sehr dynamischen Stadt gefunden, wo die Leute oft vielseitig interessiert sind. Man sieht oft die gleiche Gesichte bei sehr unterschiedlichen Veranstaltungen: eine Vernissage von einer Installation, ein Punk Konzert, eine Party oder unsere Konzerte von LeipziXP. Ich finde das sehr erfrischend im Vergleich zum Paris oder Berlin, wo die Szenen für experimentelle Musik sehr spezialisiert sind. Ich muss auch sagen, dass es bisher schon einfach für mich war, mich zu vernetzen, ein günstiges Atelier oder Studio zu finden und Stattliche Unterstützung bei Kulturprojekten zu bekommen.
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
Ich habe viel mit dem EMR gearbeitet. Wir hatten eine Residenz und haben uns mit der Arbeit Pionierinnen der elektroakustischen Musik auseinandergesetzt. Ich war auch letztens auf Tour in Spanien und habe da meine 2 Soloprojekte vorgestellt. Für die nähere Zukunft versuche ich mein Solo für Sax und Ambisonics zu promovieren und zum Touren.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn ?
In letzter Zeit habe ich mich sehr privilegiert damit angefühlt, da ich verschiedenen Stipendien nacheinander bekommen habe, welche mir von diesem Druck während der Pandemie befreit haben. Hoffentlich kann ich in die Zukunft von meinen Tätigkeiten als Musiker, Shiatsu Praktiker und Veranstalter bei LeipziXP gut genug leben, dass ich ihn nicht so stark spüren muss. Der Druck sehe ich aber starker von der Veranstalterperspektive. Wenn die Veranstaltungsorte für experimentelle Musik weltweit besser unterstützt wären, würden wir als Musiker.innen auch weniger Druck haben: es würde heißen mehr Konzertmöglichkeiten, faire Gage, einfachere Organisation von Touren.
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
In meiner Arbeit fokussiere ich mich auf die Feinheiten der Klänge. Ich arbeite mit Klang als Materie, die ich langsam verarbeiten und manipulieren kann, indem ich jedes Detail, jeden Oberton spüre. Dabei bin ich sehr von der französischen Szene inspiriert, weil es dort eine sehr starke Tradition für experimentelles Saxophon gibt. Aber mein größter Einfluss sind die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite. In diesem Fall ist Artur Vidal von meinem Sax Duet sehr wichtig für mich, ebenso wie das IMO Orchestra, mit denen ich meine musikalische Sprache entwickelt habe. Aber auch die Initiative von WISP und ZiMMT hier in Leipzig, mit denen ich die Ambisonics-Technik entdeckt habe und ohne die ich mein neues Solo nicht entwickelt hätte.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
Wenn ich das literal antworten muss, würde es wahrscheinlich die Straßenbahngeräusche sein, die an den Häuserfassaden in der Eisenbahstraße widerhallen. Wenn ich das metaphorisch sehe, wäre es das Summen eines Bienenstocks, aus dem sich regelmäßig bestimmte Töne abheben würden.
Simon Schäfer, Elektronik, Circuit-Bending …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
Ich beschäftige mich mit allen möglichen Arten künstlerischer Ausdrucksformen. Ich habe Bildhauerei und Medienkunst studiert, mache Musik, praktiziere circuit bending und kreative Experimentalelektronik udn nud dun. Wen ich mich auf Bühnen stelle, mache ich dies oft unter dem Namen „der Warst“.
Was macht Leipzig attraktiv für dich als Künstler*in ?
Leipzig hat eine diverse Kulturlandschaft, ist dabei aber immer noch relativ übersichtlich. Es ist genug los, aber nicht so viel, dass es mir vor lauter FOMO die Seele aussaugt.
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
Ich hatte vor kurzem eine Ausstellung namens Gl0tchbl0K, für die ich eine Bodenplattform baute, mit der man eine Playstation2 spielen und glitchen könnte.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn ?
Ja. Ständig muss was verkauft werden. Geht mir aufn Sack.
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
Ich nehme die Welt auseinander und bau sie neu wieder zusammen.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
Zwrrriiieplöink!
Walburga Walde, Stimme …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
Ich bin Sängerin und Gesangscoach. Die Stimme als unergründliches Phänomen und vokale Improvisation in verschiedenen Kontexten und künstlerischen Konstellationen beschäftigen mich seit Jahren. Das Unbekannte, nicht direkt greifbare in einer Performance – welches überrascht, fasziniert mich und ebenso, dass Improvisation den Raum und das Erleben der Anwesenden, ob hörend oder spielend, transformiert. Es ist ein eigener Raum der entsteht auch in meiner Arbeit mit Vokalimprovisation in Chören und Workshops.
Was macht Leipzig attraktiv für dich als Künstler*in ?
Leipzig ist eine multikulturelle, junge Stadt mit genügend Raum und Potential zum künstlerischen Schaffen welches auch von vielen Künstlern und Kreativen so gesehen und realisiert wird. Ich persönlich schätze auch eine Besonderheit der Stadt: den umfangreichen Leipziger „grünen Gürtel“, die Natur und den Auwald als Inspirations- und Auftankquelle für mich selbst und meine Arbeit.
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
Ich habe mich in letzter Zeit mit der Verklanglichung und dem Arrangement sorbischer Gedichte und Lieder beschäftigt – an Stimmsounds, Loops und Kompositionen gearbeitet für einen Dokumentar – Film welcher gerade im Entstehungsprozess ist. Dieses Programm wird demnächst aufgenommen im Duo mit der Violonistin Izabela Kaldunska.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn ?
Mein Einkommen erhalte ich vor allem aus meiner Unterrichtstätigkeit. Deshalb fühle ich den Druck nicht so stark. Andererseits denke ich oft, wenn ich Kollegen aus anderen europäischen Ländern sprechen höre, dass wir in Deutschland als Musiker/ Künstler eine hilfreiche Unterstützung und mehr finanzielle Möglichkeiten haben – das ist mir während der Coronakrise am meisten aufgefallen.
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
Ich fokussiere mich aufs Zuhören und den Körper. Ich hab oft mit Tänzern zusammen gearbeitet und mich mit Tanz und Körperarbeit beschäftigt und nehme bewusste Körperwahrnehmung als Anbindung zur Stimme und Inspirationsquelle für Improvisation wahr. Eindrücke jeglicher (künstlerischer) Art sind Inspirationen für musikalischen Ausdruck. Ich arbeite oft mit Lyrik und Texten.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
ein etwas tieffrequenter Windhauch der beständig an der Ohrmuschel entlangstreift /weht
Klangkünstler*innen
Lena Löhr …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen?
Ich bin Autorin für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk und Freie Radios, Klangkünstlerin und Kuratorin von Hörveranstaltungen. Ich höre gerne konzentriert zu und bringe anderen das Zuhören näher (in Soundwalks und Workshops). In meinen Radiofeatures bringe ich persönliche Geschichten mit Fragen an die Gesellschaft zusammen. In meinen Soundinstallationen erkunde ich das Zusammenspiel von Geräuschen und Stimmen im Raum. In meinen Hörspielen verbinde ich parallele Erzählstränge mit dreidimensionalen Aufnahmen. In Audiowalks untersuche ich den Zusammenklang von lokaler Umgebung und produziertem Audio.
Ich bin Gründerin und Co-Kuratorin der Hörveranstaltungsreihe GERÄUSCHKULISSE, bei der Autor*innen von Hörkunst mit ihren Arbeiten in den Austausch mit dem Publikum treten.
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft?
In letzter Zeit habe ich vor allem dokumentarisch zur Demokratie-Arbeit in Sachsen gearbeitet und Hörveranstaltungen für den GERÄUSCHKULISSE e.V. kuratiert und organisiert.
Ich möchte dieses Jahr weiter an meinen Soundinstallationen arbeiten und am liebsten eine 8-Kanal-Variante entwickeln. Außerdem plane ich eine neue Recherche für ein langes Hörstück und möchte endlich eine Wurf-Sendung entwickeln. Mit dem GERÄUSCHKULISSE e.V. arbeiten wir weiterhin an einer möglichst barrierearmen Website und an Hörveranstaltungen für Blinde und Sehbehinderte.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn?
Ich arbeite viel für kleine NGOs (Audio-Dokumentation, Workshops, Hörspiele), da ist das Klima angenehm. Bei künstlerischer Arbeit für öffentlich-rechtliche Sender oder freie Projekte spüre ich hingegen oft den Druck. Oft fehlt dann der Raum für Experimente. Ohne den Druck Geld verdienen zu müssen, würde ich mir mehr Zeit zum Ausprobieren nehmen und weniger Auftragsarbeiten machen.
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit?
Ich komme aus der Klanganthropologie/Anthropology of Sound und beschäftige mich mit der Frage, wie Menschen durch Klänge sozialisiert wurden. Durch meine Arbeit für das Radio habe ich mich viel mit der Wirkung von Stimmen auseinandergesetzt. Thematisch beschäftige ich mich schon lange mit Körperwahrnehmungen.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es?
Das Geräusch von Schutt, der durch eine Schuttrutsche herunterrutscht.
Snow Paik …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen?
Hallo, mein Name ist Snow Paik. Mein koreanischer Name ist Seung Lok Paik. Ich habe an der Gachon University in Südkorea mit dem Hauptfach Bildhauerei und Diplomatie studiert.
Derzeit studiere ich Raumkunst und Installationen in der Medienkunstabteilung an der HGB in Leipzig, Deutschland, in der Klasse von Professor Joachim Blank.
Ich arbeite konzeptionell mit Skulptur und Installation.
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft?
Meine Arbeit ist in zwei Themenbereiche unterteilt.
Der eine konzentriert sich auf die Interaktion zwischen Menschen, Städten und Individuen durch interaktive Kunstwerke.
Der andere erforscht die Beziehung zwischen Menschen und Natur sowie die Rolle des Menschen in der natürlichen Umgebung.
Derzeit nehme ich an einer Kunstresidenz mit dem Namen „Safety Net“ am iDiv (Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung) in Leipzig teil.
Hier habe ich mit Wissenschaftlern zusammengearbeitet, um Kunstwerke zu schaffen. Die Wissenschaftler erforschen die Artenvielfalt der Fische in deutschen Flüssen und sind aktiv in Naturschutzprojekte eingebunden.
Am kommenden Freitag, dem 23. Juni, findet in Leipzig die Veranstaltung „Lange Nacht der Wissenschaften 2023“ statt.
An diesem Tag wird es eine Abschlussausstellung für die Kunstresidenz „Safety Net“ geben, an der ich teilnehme, am iDiv.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn?
Fast jeder, auch ich selbst, spürt den Druck der kapitalistischen Ausbeutung.
Der Kapitalismus hat nahezu jeden Aspekt der Realität durchdrungen, sodass es schwer ist, seinen Einfluss zu entkommen.
Ich versuche jedoch, ihn soweit wie möglich zu nutzen oder bei meinen künstlerischen Bestrebungen auszuschließen.
Der kapitalistische Druck in meinem Leben kann manchmal herausfordernd sein, aber wenn es um meine Kunstwerke geht, ist der Kapitalismus selten ein Problem (manchmal aber schon, haha). Wenn ich mich umschaue, sehe ich viele Materialien, die verwendet werden können, ohne viel Geld auszugeben oder sogar kostenlos, besonders auf den Straßen.
Wenn es keine kapitalistischen Druck gäbe? Nun, das würde bedeuten, dass ich keine finanziellen Grenzen habe, oder? In diesem Fall würde ich meine Traumprojekte verwirklichen wollen.
Projekte wie die Schaffung einer massiven Metallkugel, so monumental wie ein Gebäude, oder die Organisation von Arbeiten, die eine Beteiligung aller Menschen in der Stadt ermöglichen.
Einige meiner Projekte werden riesig sein, aber ich mag auch kleine und einfache Arbeiten 🙂
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit?
Ein wesentlicher Einfluss für meine Arbeit ist meine Erfahrung, im Zeitraum von 2015 bis 2016 im tropischen Regenwald der Republik Kongo gelebt zu haben. In dieser Zeit habe ich
mich im Rahmen des „Bayaka“-Projekts am Max-Planck-Institut in Leipzig freiwillig engagiert. Ich lebte für sechs Monate im Regenwald zusammen mit den indigenen Bayaka und unterstützte die Wissenschaftler bei ihrer Forschung.
Die Art und Weise, wie die indigenen Bayaka im Einklang mit der Natur in ihrer natürlichen Umgebung lebten, hat mir wertvolle Lehren vermittelt.
Ihre Einstellung, die Natur zu respektieren und wertzuschätzen, ihr Lebensstil, nur das Nötigste zu nehmen und etwas zurückzugeben, sowie ihre spirituelle Verbindung zur Natur haben es mir ermöglicht, tiefgründig nachzudenken und eine tiefe Verbindung zu erfahren.
Was macht Leipzig für dich attraktiv als Künstler.in?
Manche Menschen mögen Leipzig als eine kleine und langweilige Stadt wahrnehmen, aber für mich ist Leipzig ein Ort, an dem Menschen, Kultur, Kunst und die städtische Umgebung harmonisch miteinander verbunden sind. Ich glaube, dass ich, wenn ich mich anstrenge und aktiv nach neuen Erfahrungen, Veranstaltungen und Kunst suche, jede Woche etwas Neues genießen kann. Außerdem bietet mir diese Stadt, die gut mit der Natur verbunden ist, wenn ich mich entspannen möchte, ein Gefühl von Ruhe und Frische.
Leipzig hat genau die richtige Größe – nicht zu groß, nicht zu klein – und verbindet auf wunderbare Weise Kultur, Natur und Menschen. Außerdem heißen die vielfältigen kleinen und großen Projekträume der Stadt immer junge Künstler willkommen.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es?
Der Klang eines einzelnen Tropfens Wasser, der in ein Glas fällt und die sanfte Wellenbildung, die er verursacht.
Der Klang eines klaren, lebendigen Blaus mit einem Hauch von Grün.
Sven Schneider
Robert Rehnig …Mehr erfahren / Read More
Kannst du dich kurz vorstellen ?
Ich bin Robert, arbeite im Bereich elektroakustische Musik und Klangkunst. In den letzten Jahren habe ich vorwiegend elektroakustische Musik und Sounddesign für Theater- und Tanztheater-Compagnien sowie für Hörbücher und einen Dokumentarfilm geschaffen. Aktuell entstehen jedoch wieder mehr alleinstehende künstlerische Arbeiten, Installationen, akusmatische Stücke und Collagen aber auch Musik für Instrumente und Live-Electronic.
Was macht Leipzig attraktiv für dich als Künstler\*in ?
Ein Rest von Aufbruchstimmung, dass man immer noch das Gefühl hat, die Stadt mit gestalten zu können. Einerseits eine gewisse Überschaubarkeit der Szene und trotzdem gleichzeitig eine ziemlich aktive regionale bis internationale Vernetzung.
Womit warst du in letzter Zeit beschäftigt und was sind deine Projekte für die nähere Zukunft ?
Zuletzt habe ich mit einer kleinen Serie von Klangbild-Collagen begonnen, die sich all den teils im Hintergrund verorteten Klängen für das Theater widmet bei denen ich das Gefühl hatte, ich hatte nicht genügend Zeit mit ihnen. Während Corona ist auch die Filmmusik für Oliver Matthes‘ und Volker Klotzschs Film „Und ruhig fließt der Rhein“ entstanden. – Aktuell habe ich mit zwei Kompositionen begonnen: einer rein akusmatischen und einer für Instrumente und Live-Electronic. Beide Ergebnisse werden sicher im kommenden Jahr fertig sein.
Spürst du einen kapitalistischen Druck in deinem künstlerischen Leben? Wie wäre es ohne ihn ?
Durchaus. Oft fehlt es vor allem an Zeit, um sich mit Ideen tiefgründiger auseinanderzusetzen. Es vermittelt sich manchmal der Eindruck, als wären Kunstschaffende mehr eine Rolle in der Gesellschaft als ein Beruf. Man stelle sich einmal festangestellte bildende Künstler\*innen oder Theaterautor\*innen vor. Aber auch das würde erneut viele Fragen aufwerfen und unter realen Bedingungen sehr wahrscheinlich wieder zu einem ungerechten System unterschiedlicher Klassen führen, wie man es heutzutage zB bei Musikschulpädagog\*innen findet. Die Frage wäre daher, wie müsste eine Gesellschaft aussehen, die freie aber wirklich honorierte künstlerisch-kreative Arbeit ermöglicht.
Was sind deine Einflüsse und Inspirationen, deine Fokusse in deiner Arbeit ?
Diese Frage kann ich zunehmend schlechter beantworten. Eine lange Zeit war es die Arbeit mit sehr reduziertem Ausgangsmaterial. Mir lag und liegt etwas an der Sensibilisierung des Publikums für seine alltägliche akustische Umgebung. Allerdings gibt es da einen ganzen Kosmos an Künstler\*innen mit dem gleichen Ziel. Ich freu mich, wenn ich in diese Welt ein wenig hineintragen kann und gleichzeitig hoffentlich genügend Zeit bleibt, um eben auch diesen Kosmos zu explorieren.
Wenn Leipzig ein Geräusch wäre, welches wäre es ?
Vielleicht wäre es eher ein Ort: ich halte mich gern an einem bestimmten, weniger frequentierten Punkt im südlicheren Auwald auf. Dort kommt einem die Soundscape oft wie eine rural-urbane Zwischenwelt vor.